Donnerstag, 30. Oktober 2014

Besuch in Tianeti

Koba und Teo, der georgische Polizeichef und seine Tochter, die wir bereits auf der Fähre kennen gelernt haben, luden uns übers Wochenende ins Sommerhaus seiner Schwester Natha ein. Die ganze Familie kam mit und wir wurden eingeladen eine große Auswahl an georgischen Spezialitäten zu kosten. Wir waren alle vier überwältigt von so viel Gastfreundschaft, Herzlichkeit und den Bräuchen der Georgier.

Achalziche, auf dem Weg nach Batumi zur Grenze in die Türkei

Vardzia Höhlenwohnungen mit Kirche

Die Höhlen waren nicht nur Lebensstätte von bis zu 800 Mönchen, sondern Zufluchtsort für bis zu 50000 Menschen. Es existierten 2000 Säle, die auf 13 Etagen verteilen waren. Das Zentrum war die Kirche. Im Jahr 1283 wurde durch ein Erdbeben leider viel zerstört.  Tief beeindruckt ist man trotzdem. Es ist fast unglaublich diese Meisterleistung an Bauten in der 500 m hohen steilen Felswand. 

Bolnissi Polisi

Eigentlich wollten wir uns von Koba nur noch verabschieden,  doch es kam mal wieder anders als gedacht.  Unser Freund hatte den Abend bereits durchorganisiert.  So durften wir in der Dämmerung die archäologische Ausgrabungsstätte von Dmanisi besuchen, wo die ältesten hominiden Skelette  Eurasiens gefunden wurden. Und dies in Begleitung unserer Freunde von der Polizeistation in Bolnissi. Es war schon unheimlich wie die rekonstruierten Hominiden uns von unseren Taschenlampen beleuchtet betrachteten. Erstaunliche Funde und Wohnstätten wurden hier entdeckt und in der Stimmung der beginnenden Dunkelheit kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Fantastisch!
Aber Koba hat auch dies mal wieder getoppt. Wir waren anschließend bei der Familie eines Kollegen eingeladen dessen Frau Unmengen für uns gekocht hatte. Selbstgemachten Wein servierte, Kuchen gebacken hatte und dies alles mit 3 Kindern im Schlepptau. Als wir dann auch noch im Haus des Kollegen übernachten sollten,  bedarf es all unserer Überzeugungskraft, dass wir kein Problem damit haben in unseren Autos zu schlafen. Dies wurde jedoch nur unter der Vorraussetzung akzeptiert, dass die Kollegen der Polizeistation die ganze Nacht im stündlichen Rhythmus bei unserem Schlafplatz vorbei schauen, um sich zu vergewissern, dass es uns auch tatsächlich gut geht.
Am Morgen hieß es dann endgültig Abschied nehmen, jedoch nicht ohne noch einmal gemeinsam ein aserbaidschanisches Teezeremoniell zu vollziehen mit Musik. So viel Warmherzigkeit, Großzügigkeit und Gastfreundschaft ist uns noch selten begegnet.

Der kleine Kaukasus

In Georgien kehrt der Winter ein. Es wird Zeit weiter zu ziehen. Wir bewegen uns langsam Richtung Türkei.